Samstag, 5. November 2016
Sehnsucht nach Ruhe und Frieden.
Der in buddhistischen Kreisen bekannte Dharma-Lehrer Thay Phap Nat war
im Finsterwalder Umland zu Gast. Seine Seminare rund um Meditation und
Weltanschauung sind äußerst interessant und gefragt. Maria Erdmann
schreibt dazu:
"Breathing in I see myself as a flower". Wenn ich einatme, sehe ich mich selbst als eine Blume. Mit diesen Worten und dem Klang einer Glocke begann Thay Phap Nat sein Seminar zur Einführung in die Welt der Meditation. Die Räume des Finsterwalder Logenhauses in der Kirchhainer Straße boten dafür ein passendes Ambiente. Am Tag zuvor war Thay Phap Nhat schon am Sängerstadt-Gymnasium Finsterwalde und an der BTU Cottbus-Senftenberg zu Gast. Seine Ausführungen zur Meditation und zum Leben an sich brachten nicht nur die Studenten, sondern schon die Schüler zum Nachdenken und so kam es, dass der buddhistische Mönch "Löcher in den Bauch gefragt" wurde. Bei der Meditation sollen Körper und Geist eins werden. Dass das in unserem zumeist hektischen Alltag gar nicht so einfach möglich ist, konnten auch die Kursteilnehmer spüren. Für alle war es eine wahnsinnig spannende Erfahrung, bei der Gehmeditation durch das Gras zu wandern und ganz bewusst den Kontakt zwischen Fuß und Boden zu spüren. Oder auch beim gemeinsamen Essen 15 Minuten die Konzentration auf die Nahrungsaufnahme zu legen. Dinge, die im täglichen Leben oft untergehen, wurden aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Und vielleicht können die Worte, die der Dharma-Lehrer mit auf den Weg gab, den ein oder anderen Tag der Menschen doch ein wenig friedlicher machen.
"Breathing in I see myself as a flower". Wenn ich einatme, sehe ich mich selbst als eine Blume. Mit diesen Worten und dem Klang einer Glocke begann Thay Phap Nat sein Seminar zur Einführung in die Welt der Meditation. Die Räume des Finsterwalder Logenhauses in der Kirchhainer Straße boten dafür ein passendes Ambiente. Am Tag zuvor war Thay Phap Nhat schon am Sängerstadt-Gymnasium Finsterwalde und an der BTU Cottbus-Senftenberg zu Gast. Seine Ausführungen zur Meditation und zum Leben an sich brachten nicht nur die Studenten, sondern schon die Schüler zum Nachdenken und so kam es, dass der buddhistische Mönch "Löcher in den Bauch gefragt" wurde. Bei der Meditation sollen Körper und Geist eins werden. Dass das in unserem zumeist hektischen Alltag gar nicht so einfach möglich ist, konnten auch die Kursteilnehmer spüren. Für alle war es eine wahnsinnig spannende Erfahrung, bei der Gehmeditation durch das Gras zu wandern und ganz bewusst den Kontakt zwischen Fuß und Boden zu spüren. Oder auch beim gemeinsamen Essen 15 Minuten die Konzentration auf die Nahrungsaufnahme zu legen. Dinge, die im täglichen Leben oft untergehen, wurden aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Und vielleicht können die Worte, die der Dharma-Lehrer mit auf den Weg gab, den ein oder anderen Tag der Menschen doch ein wenig friedlicher machen.
Montag, 10. Oktober 2016
Liebe dich selbst und lerne, dich um deine Emotionen zu kümmern - Thay Phap Nhat
Wenn wir nicht wissen, wie wir uns
selbst lieben und gut für uns selber sorgen können, wie wir uns
selbst tief verstehen können, dann wird es schwierig für uns sein,
andere Menschen zu lieben. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir
lernen zu uns selbst zurückzukehren. Zunächst einmal müssen wir
wirklich da sein für uns selbst. Oftmals sind wir nicht da für uns
selbst, wir arbeiten sehr hart, und wir haben nicht viel Zeit für
uns selbst. Wir müssen Geld verdienen, unsere Kinder großziehen,
und es gibt viele Dinge, um die wir uns Sorgen machen. Wir vergessen
sogar, dass wir einen Körper haben. Deshalb müssen wir für unseren
Körper da sein. Wir können das erste Mantra aus Plum Village
benutzen: „Ich bin hier für dich.“ In den meisten Traditionen,
z. B. im tibetischen Buddhismus, sind Mantras heilige Wörter in
einer fremden Sprache, die wir nicht verstehen. In Plum Village
setzen wir die Tradition der Mantras fort, aber hier benutzen wir
unsere eigene Sprache, sodass wir die Wörter verstehen können. Das
erste Mantra lautet also: „Liebling, ich bin hier für dich.“
Zunächst einmal sind wir hier für uns selbst. Wir müssen lernen,
wie wir uns entspannen können. Wenn wir starke Emotionen haben, wie
z. B. Wut oder Angst, dann kann dies unseren Körper krank machen.
Deshalb brauchen wir eine Technik, mit deren Hilfe wir unsere starken
Emotionen beruhigen können. Wenn wir wütend sind, dann haben wir
die Tendenz sofort sprechen zu wollen und unserem Ärger Ausdruck zu
verschaffen. Wir wollen sofort reagieren. In der Vergangenheit haben
wir viele Male genau das getan. Später bereuen wir oft, was wir
gesagt haben, und wir wünschen uns, wir hätten es nicht getan. Aber
dann ist es schon zu spät. Wir nehmen uns vor, beim nächsten Mal
nicht wieder so zu reagieren. Aber die Energie der Wut ist so stark,
dass sie uns wieder dazu bringt, etwas Unfreundliches zu sagen. Wir
selber leiden darunter, und auch die Menschen um uns herum leiden
darunter.
Mittwoch, 7. September 2016
Tiefe Liebe und Wahre Liebe - Thay Phap Nhat
Bettina F. / pixelio.de |
Unsere Vorstellungen von der Liebe
lassen sich zwei unterschiedlichen Kategorien zuordnen. Es gibt eine
Liebe, die über Geburt und Tod hinausgeht. Gott z. B. kann niemals
sterben. Auch die Essenz des Seins wird niemals sterben. Schönheit
hingegen kann vergehen. Wo Glück ist, gibt es auch Leiden. Vertrauen
ist unbeständig; es kann sein, dass wir einer Person heute
vertrauen, ihr aber morgen nicht mehr vertrauen. Wenn ich
zufriedengestellt bin, genug von einer Sache habe, will ich vielleicht
nach kurzer Zeit noch mehr davon haben.
Es gibt zwei Kategorien der Liebe. Wir
können diese beiden Arten der Liebe „tiefe Liebe“ und „wahre
Liebe“ nennen. Die tiefe Liebe kann wachsen, sie kann noch tiefer
werden. Die wahre Liebe ist bereits da. Gott ist bereits da. Die
Essenz unseres Seins ist bereits da. Wenn wir ein- und ausatmen, dann
atmen alle Bäume mit uns, das ganze Universum atmet mit uns. Wir
sind bereits in einem Fluss.
Um zu der wahren Liebe zu gelangen,
müssen wir zuerst die tiefe Liebe kultivieren. Ich möchte ein
Beispiel zu der tiefen Liebe erläutern. Wir haben in unserem Leben
Beziehungen zu anderen Menschen, etwa zu unseren Freunden, zu unserem
Ehemann oder zu unserer Ehefrau. Wir sprechen hier über alle
Beziehungen unseres täglichen Lebens. Die Liebe, die in diesen
Beziehungen vorkommt, bedarf einer Kultivierung. Wir müssen diese
Liebe pflegen und sich entwickeln lassen. In der wahren Liebe ist es
anders. Dies ist die Liebe, die wir zu Gott empfinden. Wir fließen
mit dem Fluss des Lebens. In dieser Liebe verweilen wir in
100-prozentiger Freiheit. Wir sind vollkommen präsent im Hier und
Jetzt. In dieser Liebe ist immer Frieden. In dieser Liebe liegt auch
die wahre Kreativität. In dieser Liebe ist immer Respekt; sie
respektiert selbst die einfachen Dinge wie eine kleine Blume oder
einen Sonnenstrahl.
Donnerstag, 25. August 2016
Wer bist du?
Annamartha / pixelio.de |
Es
gibt viele verschiedene Ebenen, auf denen wir die Frage danach
beantworten können, wer wir sind. Sprechen wir zuerst über die erste
Ebene: Jemand kommt und fragt uns: „Wer bist du?“ Und dann denken
wir vielleicht zuerst: „Ich bin dieser Körper.“ Und wenn wir uns
in der Psychologie auskennen, werden wir noch weitere Dinge ergänzen:
„Ich bin nicht nur dieser Körper. Neben dem Körper habe ich auch
Gefühle und Wahrnehmungen.“ Und wenn wir in der Meditation geübt
sind, insbesondere in der Achtsamkeitsmeditation, dann können wir
unseren Geist in unserem täglichen Leben beobachten. Und dann werden
wir sehen: „Ich bin nicht nur der Körper, die Gefühle und die
Wahrnehmungen. Ich habe auch Geistesformationen.“ Wenn wir dann
noch die Ebene der Philosophie betrachten, dann sehen wir, dass es
noch etwas gibt, was zu uns gehört, nämlich das Bewusstsein.
Körper, Gefühle, Wahrnehmungen, Geistesformationen und Bewusstsein
– das ist also, wer wir sind. Wir können auch eine andere
Unterteilung vornehmen. Manche Menschen, die eine spirituelle Praxis
ausüben und bereits etwas tiefere Kenntnisse haben, werden uns auf
die Frage danach, wer sie sind, die folgende Antwort geben: „Ich
bin Körper und Geist.“ Körper und Geist schließen Gefühle,
Wahrnehmungen und Geistesformationen mit ein. Ich habe sehr viele
Menschen gesehen, die an dieser Stelle stehengeblieben sind und nicht
weiter hinterfragen. Sie sagen: „Ich bin Körper und Geist.“ Aber
es gibt noch eine weitere Ebene, die tiefer geht als diese Aussage.
Für mich ist es wichtig, an diesem Punkt nicht stehenzubleiben. Wir
gehen noch ein bisschen weiter, ein bisschen tiefer. Hier können wir
nicht mehr definieren oder festlegen, wer wir sind. Es gibt nur die
direkte Erfahrung dessen, wer wir sind. Wir könne das nicht auf der
Ebene des Denkens erfahren. Es geht über die Kopfebene hinaus. Wie können wir diese Ebene kennenlernen?
Montag, 1. August 2016
Frieden schaffen - Dharma-Vortrag in Tschechien am 23. Juli 2016 (Thay Phap Nhat)
Gestern Abend haben mich einige Freunde
aus Deutschland angerufen und haben mir von dem Terroranschlag in
einem Münchener Einkaufszentrum berichtet. Die Energie der Wut und
die Energie der Angst verbreiten sich überall. 8 Menschen wurden bei
dem Anschlag getötet, 10 Menschen wurden verletzt, und einige
verstecken sich immer noch in dem Einkaufszentrum, weil sie zu viel
Angst haben, um herauszukommen. Nach dem Anschlag hat die Polizei der
Bevölkerung empfohlen, die Häuser nicht zu verlassen, und der
öffentliche Nahverkehr wurde zum Stillstand gebracht. Die Polizei
hat ein Sondereinsatzkommando nach München geschickt. Wir wissen
alle, dass dies bereits der dritte Terroranschlag innerhalb von 8
Tagen in Westeuropa war. Vor einer Woche war ich in Frankreich. Wie
ihr wisst, war am 14. Juli, dem Nationalfeiertag in Frankreich, ein
Terroranschlag in Nizza. 84 Menschen starben. 82 Menschen schwebten
in Lebensgefahr. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Viele
Menschen, die den Anschlag gesehen haben, werden von den Bildern, die
sie gesehen haben, innerlich verfolgt. Sie haben gesehen, wie die
Menschen unter dem Lastwagen zerdrückt wurden, sodass ihre Gesichter
nicht mehr zu erkennen waren. Wenn um uns herum vielen Menschen sind,
die Angst und Hass in sich haben, die keine friedvolle Energie haben,
was können wir dann tun? Heute haben wir die Gelegenheit, hier
zusammenzukommen und zu meditieren, sodass wir friedvolle Energie
produzieren können. Auf diese Weise tragen wir zum Frieden in der
Welt bei. Unser Beitrag ist unsichtbar, aber er existiert dennoch.
Wir generieren die Energie des Friedens, um einen Ausgleich zu
schaffen zu der Energie des Unfriedens, die in der Welt zur Zeit
existiert.
Donnerstag, 14. Juli 2016
Sonntag, 26. Juni 2016
Das glückliche innere Kind - Thay Phap Nhat
Kurt Heller/ pixelio.de |
Manchmal haben wir ein Bild von uns selbst, in dem wir gefangen werden. Wir wissen nicht, wie wir uns von dem Bild befreien können. Vielleicht haben wir dieses Bild kreiert, als wir noch ein kleiner Junge oder ein kleines Mädchen waren, als wir mit unserer Familie zusammengelebt haben. Zu dieser Zeit wurden uns auch Wunden zugefügt, und deshalb gibt es in jedem von uns ein verletztes inneres Kind. Unser Lehrer lädt uns oft dazu ein, dieses verletzte innere Kind zu umarmen, um die Wunde in uns zu heilen, die in uns als fünfjähriges Kind zugefügt wurden. Ich sehe aber noch einen anderen Aspekt. Es ist richtig, dass wir zu unserem inneren Kind zurückkommen können, um uns um seine Wunden zu kümmern und uns mit ihm zu versöhnen. Wenn wir uns aber nur auf die Wunden fokussieren, dann werden wir vielleicht vergessen, dass es in jedem von uns neben dem verletzten inneren Kind auch ein glückliches inneres Kind gibt. Wenn wir geboren werden, ist unser Geist sehr rein.
Donnerstag, 23. Juni 2016
Mittwoch, 8. Juni 2016
Dein innerer Meister - Thay Phap Nhat
Eine Person, die
Erleuchtung erlangt hat, nennen wir den „Erwachten“. Das
bedeutet, dass diese Person wach ist. Wenn wir im Traum sind, werden
die Dinge um uns herum nicht klar für uns erkennbar sein. Auch wenn
wir aus dem Schlaf aufwachen, dann können wir unseren Traum oft
nicht erinnern, weil die Dinge im Traum für uns nicht klar sind. Im
Tagtraum ist es genauso. Wenn wir in unserem Leben leben, und die
Dinge nicht klarsehen können, dann sind wir am träumen – obwohl
wir wach sind. Wie können wir ein wirklich Erwachter werden, wie der
Buddha? Den Buddha nennen wir den Erwachten. Die Silbe „buddh“
bedeutet „wach“ oder „erwacht“, und „Buddha“ bedeutet
„der Erwachte“. Dieser Erwachte hatte den Namen „Gautama“. So
hieß der Buddha – Gautama.
Weil ich kein
Intellektueller bin, kein Gelehrter, habe ich nicht viel Wissen. Ich
bin ein fauler Mönch – das weiß ich ganz genau. Ich weiß nicht,
wie die rechte und die linke Gehirnhälfte funktionieren –
vielleicht werde ich das noch eines Tages lernen. Aber ich weiß sehr
genau, wie unser Bewusstsein funktioniert. Unser Bewusstsein ist ein
sehr mächtiges Werkzeug. Wenn wir es gut kennen, dann können wir
vieles erreichen, was wir uns in unserem Leben wünschen.
Sonntag, 22. Mai 2016
Freitag, 13. Mai 2016
Thay Phap Nhat über wahre Liebe - Thay Phap Nhat
Bettina F./ pixelio.de |
Die vier Elemente wahrer Liebe
Wenn wir im Buddhismus über die Liebe
sprechen, dann sagen wir oft, dass sie aus den vier unermesslichen
Geisteszuständen gebildet wird. Dies bedeutet, dass es möglich ist
den Geist der Liebe zu entwickeln. In der Entwicklung dieser vier
unermesslichen Geisteszustände gibt es kein Ende. Diese vier
Geisteszustände werden Maitreya (liebende Güte), Karuna
(Mitgefühl), Mudita (Freude, Mitfreude) und Upeka
(Einschießlichkeit, Gleichmut, Freiheit) genannt. Wir haben den
Wunsch, unseren geliebten Personen Freude und Glück zu bringen; dies
ist Maitreya. Der Wunsch alleine reicht aber nicht aus. Wir brauchen
auch die Fähigkeit, tatsächlich Freude und Glück zu bringen. Um
diese Fähigkeit zu entwickeln, müssen wir uns in tiefem Schauen
üben, um die uns geliebten Personen wirklich zu verstehen. Wir
müssen ihre tiefen Wünsche, ihr tiefes Bestreben verstehen. Wir
müssen tief schauen, um auch ihr Leiden verstehen zu können.
Mitgefühl zu haben bedeutet nicht nur, das Leiden der Menschen
verringern zu wollen, sondern auch die tatsächliche Fähigkeit, dies
zu tun. Wie können wir unsere Liebe tiefer werden lassen? Wir müssen
lernen, tief zu schauen. Wie können wir tief in die Dinge schauen
und in die Personen, die wir lieben? Dafür brauchen wir die
Meditation. Wir müssen lernen, wie wir vollkommen präsent sein
können, und wie wir die Energie der Achtsamkeit entwickeln können.
Der Ozean und der Wassertropfen
Samstag, 16. April 2016
Thay Phap Nhat über Verantwortung, Liebe und Nicht-Angst
Der verlorene Schlüssel
– Verantwortung übernehmen
Wenn wir genügende Handlung vollziehen
wollen, dann müssen wir Verantwortung übernehmen. Normalerweise
übernehmen wir unsere eigene Verantwortung nicht, deshalb können
wir nicht zu unserer Wurzel zurückkehren und unser eigenes Potenzial
in unserem Leben entdecken. Weil wir nicht die ganze Verantwortung
übernehmen für alles das, was uns zugetragen wird, entwickeln wir
die Tendenz, andere Menschen zu beschuldigen. Wenn wir immerzu andere
Menschen beschuldigen, dann wird unsere Weisheit allmählich
verdunsten. Wenn wir jemanden beschuldigen, dann bedeutet das, dass
wir wütend werden, oder wir akzeptieren nicht, was auch immer in
diesem gegenwärtigen Moment geschieht. Und wenn wir wütend werden,
dann wird unsere Intelligenz ausgeschaltet. In diesem Zustand können
wir nicht mehr intelligent mit der Situation umgehen. Obwohl wir
denken, dass wir die Situation verbessern wollen, machen wir es nur
noch schlimmer, weil unsere Intelligenz ausgeschaltet ist. Wenn wir
also wütend werden, dann ist es wichtig, dass wir uns daran
erinnern, dass in diesem Zustand unsere Intelligenz nicht
funktioniert. Wenn wir in einer intelligenten Weise handeln wollen,
dann müssen wir warten, bis der Sturm das Ärgers vorübergezogen
ist.
Freitag, 15. April 2016
Montag, 4. April 2016
Frieden in mir, Frieden in der Welt - aus dem Dharma Vortrag vom 6. Februar in Hamburg
Thay Phap Nhat
Es
gibt eine Geschichte, die sich vor mehreren Jahrtausenden zugetragen
haben soll. Die Oberfläche der Erde war damals von Dornen und
scharfen Steinen übersäht, und die Menschen haben sich beim Gehen
oft die Füße an den Dornen verletzt. Der König, der zu jener Zeit
regierte, wollte seine Volk beschützen, und bat daher mehrere weise
Männer, in seinen Palast zu kommen, um eine Lösung für das Problem
zu finden. Einer der weisen Männer schlug vor, dass man die gesamte
Erde mit Teppich auslegen könnte, sodass die Dornen und Steine davon
verdeckt sind. Die anderen weisen Männer fanden diese Idee sehr gut,
denn sie würde tatsächlich alle Menschen vor Verletzungen an den
Füßen beschützen. Allerdings schien es unmöglich, diese Idee in
die Tat umzusetzen, da man dafür Unmengen an Teppich gebräucht
hätte. So machte einer der weisen Männer einen anderen Vorschlag:
Man könnte jedem Menschen ein paar Schuhe geben. Auf diese Weise
wären die Dornen zwar nicht beseitigt, sie wären immer noch da,
aber die Menschen wären durch ihre Schuhe vor Verletzungen
beschützt. Der König stimmte dem Vorschlag zu, und so wurde es denn
auch gemacht.
Montag, 28. März 2016
Fragen und Antworten aus dem Seminar "Frieden im täglichen Leben"
Frage: Wie kann ich friedvoll sein, wenn ich einer Person gegenüberstehe, die wütend auf mich ist und mich verletzen möchte?
Antwort: Stell dir einen Brunnen vor, aus dem
du mit einer Schöpfkelle Wasser entnehmen willst. Wenn in dem
Brunnen aber kein Wasser ist, dann kannst du auch keines herausholen.
Wenn in unserem Herzen keine Energie der Wut ist, und jemand sagt
etwas Unfreundliches zu uns, können wir dann wütend werden? Mit der
Energie der Wut verhält es sich genauso wie mit dem Wasser im
Brunnen. Die andere Person ist nur eine Art Trigger für die Energie
der Wut, die bereits in uns ist.
Wir können aber doch etwas tun, wenn
eine andere Person unseren Ärger aufweckt. In der buddhistischen
Psychologie sprechen wir von Samen, die in unserem
Speicherbewusstsein ruhen. Es gibt dort ganz viele verschiedene
Samen. Jeder von uns hat die Samen der Liebe, des Mitgefühls, des
Glücks und der Freude. Es gibt in unserem Speicherbewusstsein aber
auch die Samen der Traurigkeit, der Wut, der Frustration und der
Angst. Wenn wir wissen, wie wir in unserem täglichen Leben die Samen
des Glücks und der Freude nähren können, dann werden diese Samen
zu großen und starken Bäumen heranwachsen. Wenn wir hingegen die
Samen der Frustration, der Wut und der Sorge wässern, dann werden
genau diese Samen stärker werden und weiter wachsen. Wenn wir dies
klar erkennen, dann können wir zum Wässern die Samen auswählen,
die uns glücklich machen.
Alle Personen in unserem Umfeld sind
wie ein Spiegel, die reflektieren, was wir in unserem Inneren haben.
Wir haben das Recht zu entscheiden, mit welcher Haltung wir einer
Situation begegnen wollen. Wenn wir in unserer Praxis noch nicht so
stark sind, dann brauchen wir eine Gemeinschaft; wir brauchen
Freunde, die nur die guten Samen in unserem Herzen nähren. Wenn wir
stärker geworden sind, haben wir genügend innere Ruhe, um mit
schwierigen Situationen umzugehen.
Die Lektion des Loslassens - aus dem Dharma Vortrag vom 7. Februar in HH
Thay Phap Nhat
Ich sehe, dass viele Menschen ihr
ganzes Leben lang damit beschäftigt sind, Geld zu verdienen. Sie
arbeiten sehr viel und sie wissen nicht, wie sie ihre Gesundheit
beschützen können. Wenn sie alt werden, werden viele von ihnen
krank, und dann wenden sie das ganze angesparte Geld dazu auf, ihre
Krankheit zu heilen. Die Vögel singen jeden Tag, und am Straßenrand
sind wunderschöne Blumen zu sehen, aber jahrelang konnten wir diese
Dinge nicht erkennen. Wir leben mit Dingen, die nur in unserem Kopf
stattfinden. Wir wollen feststellen, ob die Dinge gut oder schlecht
sind. Unsere Gedanken kreieren viele Dinge, und so werden wir leicht
in dem Kreisen unseres Denkens gefangen. Es ist eine Art
Teufelskreis. Eines Tages stehen wir kurz vor dem Tod, und endlich
erkennen wir, dass wir nichts haben. In dem Moment sind wir
erleuchtet. Wenn wir sterben, können wir dann unser schönes Haus
und unser Auto mitnehmen? Bis jetzt hat noch niemand das getan. Der
Tod ist eine große Lektion für die Menschen. Doch wenn wir viel
Glück haben, dann erkennen wir diese Lektion bereits lange bevor wir
sterben und haben so die Chance ein besseres Leben zu führen.
Leben in der letztendlichen Dimension - aus dem Dharma-Vortrag vom 7. Februar in HH
Thay Phap Nhat
In unserem täglichen Leben passieren
manchmal Dinge, deren wir uns nicht bewusst sind. Manchmal fühlen
wir uns traurig, obwohl wir keinen Grund für unsere Traurigkeit
entdecken können. Wir wissen nicht, warum wir uns traurig fühlen.
Manchmal fühlen wir uns einsam, obwohl ganz viele Menschen um uns
herum sind. Wenn wir den Grund hinter diesen Gefühlen nicht kennen,
dann werden sie immer wieder aufkommen. Die Meditationspraxis ist
einen Art Reise, eine Reise nach innen. Wir kommen zurück zu uns
selbst und entdecken, wer wir wirklich sind.
Manchmal werde ich gefragt: „Was ist
der gegenwärtige Moment?“ Tatsächlich gibt es in der Realität
gar keinen gegenwärtigen Moment. Warum gibt es keine Gegenwart, kein
Jetzt? Wir müssen tief schauen in unsere Vorstellungen von
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um diese Frage beantworten zu
können. Die Vergangenheit ist bereits vergangen, sie ist nicht mehr
da. Die Vergangenheit existiert nicht wirklich. Die Zukunft ist noch
nicht gekommen, also ist auch sie nicht wahrhaftig da. Aus dieser
Betrachtung schließen wir normalerweise, dass es in der Wirklichkeit
nur das Jetzt gibt. Das Jetzt ist aber aus der Vergangenheit und der
Zukunft gemacht. Wenn es keine Vergangenheit und keine Zukunft gibt,
wie kann da ein Jetzt sein?
Dienstag, 1. März 2016
Montag, 29. Februar 2016
Dienstag, 23. Februar 2016
Meditationsseminar in Hamburg
Wir haben zusammen ein sehr schönes Meditationswochenende in
Hamburg zum Thema "Freiden im täglichen Leben" verbracht. Etwa 20 Menschen aus verschiedenen Städten in
Deutschland sind zusammengekommen, um gemeinsam zu meditieren, zu gehen,
zu singen und die Stille zu genießen. Es ist eine sehr herzliche und
warme Atmosphäre in der Gruppe entstanden, sodass wir in den zwei Tagen
wirklich zu einer spirituellen Familie herangewachsen sind. Thay Phap
Nhat hat uns mit seinen Dharma-Vorträgen inspiriert und viele Hinweise
gegeben, wie wir Frieden in unser tägliches Leben bringen können. Er hat
uns daran erinnert, wie wichtig es ist zu lächeln. Damit können wir
nicht nur uns selbst, sondern auch die Menschen um uns herum glücklich
machen. Je mehr positive Energie und inneren Frieden wir in unserem
Inneren kultivieren können, desto positiver wird auch unser Einfluss auf
unsere Umwelt sein. So wird aus einer einzelnen friedvollen Person eine
friedvolle Familie, eine friedvolle Gesellschaft und schließlich eine
friedvolle Welt. Im Dharma-Sharing haben sich die Teilnehmer über ihre
Erfahrungen mit der Praxis im Alltag ausgetauscht. Wir haben uns sehr
gefreut zu hören, dass viele bereits die positive Wirkung des Lächelns
in ihrer Familie erleben konnten. Mehrere Teilnehmer berichteten von der
Transformation ihrer Beziehungen in der Familie, besonders zwischen
Kindern und Eltern. Durch den Dharma-Austausch konnten wir uns
gegenseitig nähren und in unserer Praxis ermutigen.
Am zweiten Tag ist Thay Phap Nhat in seinem Dharma-Vortrag noch
tiefer gegangen und hat über die wahre Natur unserer Selbst gesprochen.
Er hat uns aufgezeigt, wie wir in der Meditation auf eine Reise in
unserer Inneres gehen können, und wie wir auf diese Weise uns selbst
besser kennenlernen können. Dabei können wir viele verschiedene
Schichten in uns entdecken, wie z. B. unseren Körper, unsere Gefühle,
Emotionen, unsere Geistesformationen und die Objekte unseres Geistes,
aber auch all die verschiedenen Etikette, die wir uns selbst aufkleben
(z. B. "Vater", "Mutter", "Sohn", unser Beruf, unsere Hobbys usw.) Es
scheint so, dass all dies Teile unserer Selbst sind. Tatsächlich ist es
aber so, dass wenn wir all diese Schichten eine nach der anderen
entfernen, in der Mitte gar nichts übrig bleibt. Um dies zu
verdeutlichen, hat Thay Phap Nhat das Bild einer Zwiebel verwendet, die
zwar viele Schichten hat, aber keinen Kern. Auf unserer Reise in unser
eigenes Inneres gelangen wir an den Punkt, wo nur noch die Leerheit
übrig ist. Wenn wir uns in diese Leerheit hineinfallen lassen, dann
treten wir in eine andere Dimension ein, die über Raum und Zeit
hinausgeht. An dieser Stelle wird es sehr schwierig, mit Worten zu
erklären. Thay Phap Nhat hat uns ermutigt, uns auf unser eigenes Gespür
und unsere eigene Intuition zu verlassen. Wir haben den Dharma-Vortrag
alle sehr genossen. Wir haben eine Ahnung davon bekommen, was es in der
Meditation noch alles zu entdecken gibt.
Beide Dharma-Vorträge werden transkribiert und in Kürze auf diesem Blog gepostet.
Wir freuen uns besonders, dass dieses Seminar so erfolgreich war,
da es das erste Meditationsseminar mit Thay Phap Nhat in Hamburg war.
Wir danken allen Teinehmern für ihre wunderbare und herzliche Präsenz!
Und für das leckere Essen :=)
Freitag, 5. Februar 2016
Freude teilen mit Menschen in Phu Dien - Tan Phu, Vietnam
In den kommenden Tagen werden die
Menschen in Vietnam das Neue Jahr feiern. Heute morgen, am 4. 2. 2016
haben unsere Freunde aus der Sowing the Seeds of Love Bewegung Menschen
in Phu Dien - Tan Phu (Vietnam) besucht und haben 115 Geschenke
verteilt. Wir wünschen allen ein frohes neues Jahr und dass viele gute
Dinge in diesem neuen Jahr passieren werden.
Sowing The Seeds of Love (SWSL) ist eine Bewegung, die von Thay Phap Nhat und seinen Freunden in Europa gegründet wurde.
Dienstag, 26. Januar 2016
Frieden im täglichen Leben - Thay Phap Nhat
Frieden im täglichen Leben - Meditationsseminar in Hamburg
Am 6./7. Februar wird ein Seminar mit Thay Phap Nhat zu dem Thema "Frieden im täglichen Leben" stattfinden.
Samstag, 23. Januar 2016
Wie wir Licht in unseren Geist bringen - Thay Phap Nhat
Erwin Lorenzen / pixelio.de |
Unser Bewusstsein ist wie ein dunkler
Raum, in dem viele verschiedene Möbelstücke stehen. Stellen wir uns
einmal vor, wir gehen in diesen Raum hinein. Wir können nicht
erkennen, welche Gegenstände in dem Raum stehen, weil alles dunkel
ist. Wir können nicht sehen, wo die Glocke steht, wo die Stühle und
der Tisch stehen, und wo die Matten und die Sitzkissen liegen. Wir
können durch den Raum gehen und die verschiedenen Gegenstände
berühren, doch da wir sie nicht sehen können, kann es passieren,
dass wir über diese Dinge stolpern. Die Glocke, die Stühle, der
Tisch und Sitzkissen symbolisieren hier Emotionen wie Wut,
Eifersucht, Angst und Einsamkeit. Wenn wir über sie stolpern, dann
leiden wir.
Doch nehmen wir an, dass jetzt eine
kleine Kerze angezündet wird, die uns ein wenig Licht spendet. Wir
können erkennen, dass vor uns auf dem Fußboden eine Matte liegt,
und wir können zur Seite gehen, um nicht auf sie zu treten. Die
Energie der Achtsamkeit ist genau so ein Licht. Wenn wir die Energie
der Achtsamkeit haben, dann bedeutet es, dass Licht in unserem Geist
ist. Wir können dann sehen, wenn Wut in uns aufkommt, und wir können
zu uns sagen: „Ich sehe, dass in diesem Moment Wut in mir
aufsteigt. Wenn ich dieser Konversation weiter zuhöre, dann wird
sich die Wut vergrößern.“ Weil wir das klar erkennen können,
sind wir in der Lage zu verhindern, dass unsere Wut noch weiter
genährt wird.
Donnerstag, 14. Januar 2016
Freitag, 8. Januar 2016
Der Pfad zu wahrer Liebe - Meditationsseminar in Bremen
Am Sonntag, den 14. Februar wird ein Seminar mit Thay Phap Nhat zum Thema "Der Pfad zu wahrer Liebe" stattfinden.
Montag, 4. Januar 2016
Frieden im täglichen Leben - Meditationsseminar in Hamburg
Am 6./7. Februar wird ein Seminar mit Thay Phap Nhat zu dem Thema "Frieden im täglichen Leben" stattfinden.
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