Bettina F. / pixelio.de |
Unsere Vorstellungen von der Liebe
lassen sich zwei unterschiedlichen Kategorien zuordnen. Es gibt eine
Liebe, die über Geburt und Tod hinausgeht. Gott z. B. kann niemals
sterben. Auch die Essenz des Seins wird niemals sterben. Schönheit
hingegen kann vergehen. Wo Glück ist, gibt es auch Leiden. Vertrauen
ist unbeständig; es kann sein, dass wir einer Person heute
vertrauen, ihr aber morgen nicht mehr vertrauen. Wenn ich
zufriedengestellt bin, genug von einer Sache habe, will ich vielleicht
nach kurzer Zeit noch mehr davon haben.
Es gibt zwei Kategorien der Liebe. Wir
können diese beiden Arten der Liebe „tiefe Liebe“ und „wahre
Liebe“ nennen. Die tiefe Liebe kann wachsen, sie kann noch tiefer
werden. Die wahre Liebe ist bereits da. Gott ist bereits da. Die
Essenz unseres Seins ist bereits da. Wenn wir ein- und ausatmen, dann
atmen alle Bäume mit uns, das ganze Universum atmet mit uns. Wir
sind bereits in einem Fluss.
Um zu der wahren Liebe zu gelangen,
müssen wir zuerst die tiefe Liebe kultivieren. Ich möchte ein
Beispiel zu der tiefen Liebe erläutern. Wir haben in unserem Leben
Beziehungen zu anderen Menschen, etwa zu unseren Freunden, zu unserem
Ehemann oder zu unserer Ehefrau. Wir sprechen hier über alle
Beziehungen unseres täglichen Lebens. Die Liebe, die in diesen
Beziehungen vorkommt, bedarf einer Kultivierung. Wir müssen diese
Liebe pflegen und sich entwickeln lassen. In der wahren Liebe ist es
anders. Dies ist die Liebe, die wir zu Gott empfinden. Wir fließen
mit dem Fluss des Lebens. In dieser Liebe verweilen wir in
100-prozentiger Freiheit. Wir sind vollkommen präsent im Hier und
Jetzt. In dieser Liebe ist immer Frieden. In dieser Liebe liegt auch
die wahre Kreativität. In dieser Liebe ist immer Respekt; sie
respektiert selbst die einfachen Dinge wie eine kleine Blume oder
einen Sonnenstrahl.