Samstag, 7. Januar 2017

Neujahrszeremonie im Meditationszentrum "Dharma-Lichtung"



Am 3. Januar 2017 fand die erste Zeremonie in der neu eingeweihten Meditationshalle "Leuchtende Stille" in Finsterwalde statt. Wir waren sehr erfreut, dass so viele Freunde des Zentrums gekommen sind, um mit ihrer Präsenz die Neujahrszeremonie zu unterstützen. Auf diese Weise konnten wir eine starke kollektive Energie der Achtsamkeit und der Konzentration beim Chanten generieren. Das Neujahrsgebet wurde in drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Vietnamesisch) gelesen. Damit haben wir das neue Jahr willkommen geheißen, und zugleich konnten wir Leiden aus dem alten Jahr transformieren. Danach waren wir eingeladen, im Stillen  unsere Wünsche für das neue Jahr zu formulieren und diese anschließend mit dem Verbrennen der Gebetstexte in das Universum zu schicken. Im Anschluss an die Zeremonie haben wir den Abend mit Liedern und freudigen Gesprächen ausklingen lassen.




Text des Neujahrsgebets:


Neujahrsgebet zu Buddha und zu all unseren Vorfahren im Jahr 2017

Lieber Buddha! Liebe spirituellen und genetischen Vorfahren!
Heute ist … Die Dharma Light Sangha ist hier in der Silent Illumination Meditationshalle versammelt, um gemeinsam für das neue Jahr zu beten. In diesem schönen und heiligen Moment, dem Beginn des neuen Jahres, versammeln wir uns hier als eine spirituelle Familie, und senden dem Buddha und allen geliebten spirituellen und genetischen Vorfahren unsere besten Wünsche.

Lieber verehrter Buddha, geliebte Vorfahren! Wir bereuen all unser geistiges, verbales und physisches Fehlverhalten, dass wir im vergangenen Jahr getan haben. Vielleicht haben wir nicht gut praktiziert, oder wir hatten nicht genügend Kraft der Achtsamkeit und Konzentration, sodass unsere Worte und unser Handeln anderen Schmerzen und Leiden gebracht hat. Heute, am ersten Tag des neuen Jahres, möchten wir Reue zeigen.

Wir erkennen, dass wir die Fortführung des verehrten Buddhas sind, der das materialistische Leben aufgegeben hat. Der Buddha hat das Verlangen nach Reichtum, Sex, Ruhm, Essen, Trinken und Schlafen aufgegeben, um nach der Wahrheit zu suchen, zur Wahrheit zu gelangen und vollkommen frei zu werden mit der ganzen Kraft des Mitgefühls, der Weisheit und des Mutes. Als Buddhas Schüler sind wir willens, dem gleichen Weg zu folgen, unser Herz dem Wachstum des Mitgefühls, der Weisheit und des Mutes zu widmen.Wir sind willens, Achtsamkeit beim Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen zu praktizieren.

Wir erkennen, dass wenn wir in Frieden und Freude leben, die Vorfahren und Lehrer in uns ebenfalls in Frieden und Freude leben werden. Diese Praxis ist ein Weg, unsere Dankbarkeit gegenüber dem Buddha und gegenüber unseren Vorfahren zu zeigen.

Lieber verehrter Buddha, geliebte Vorfahren! Wir erkennen, dass in jeder einzelnen Zelle unseres Körpers unsere Eltern, Großeltern, unsere Vorfahren und unsere Kinder präsent sind. Deshalb wissen wir, dass indem wir praktizieren das Leiden, die Gewalt und den Hass in uns zu transformieren, wir gleichzeitig auch für unsere Vorfahren und für unsere Kinder praktizieren.

Wir erkennen, dass Leiden und Glück reinkarnieren. Von heute an wollen wir praktizieren, die Reinkarnation des Leidens zu transformieren und zu beenden, und Frieden, Güte und Toleranz für die Zukunft zu bringen. Wir erkennen, dass wenn wir dies tun können, unsere Vorfahren glücklich sein werden und unsere Kinder in Glückseligkeit leben werden.

Lieber verehrter Buddha, geliebte spirituelle und genetische Vorfahren, wir erkennen, dass all unsere Vorfahren existierende Wesen sind, und Mutter Erde ist unser nächster Vorfahr. Mutter Erde ist mit uns seit zahllosen Lebzeiten. Wir und alle anderen Wesen wurden von Mutter Erde geboren und werden eines Tages wieder zu ihr zurückkehren. Weil es uns an Weisheit und Verstehen mangelte, waren wir uns dessen nicht bewusst. Wir haben Mutter Erde wehgetan, indem wir die Umwelt zerstört haben und die natürlichen Ressourcen ausgebeutet haben. Wir haben Mutter Erde wehgetan, indem wir Nuklearwaffen getestet haben. Wir haben den Wäldern und der Natur wehgetan um unser Verlangen zu befriedigen. Wir waren uns nicht bewusst, dass indem wir andere Spezien, andere Lebewesen und Menschen verletzen, wir gleichzeitig uns selbst verletzen. Wir sind wie eine Eintagsfliege, die mit dem Kopf in das Feuer der Gier, des Verlangens und der Täuschung fliegt, um von dem Leiden verbrannt zu werden, und wir wissen nicht dass wenn wir sterben, wir außer unserem Karma nichts mit uns werden nehmen können.

Lieber verehrter Buddha, liebe spirituellen und genetischen Vorfahren! Wir möchten unsere Reue zeigen für all unsere Fehler, und wir versprechen, dass wir von jetzt an in Bewusstheit leben werden. Wir versprechen, dass wir praktizieren werden, uns selbst und alle Lebewesen nicht mehr zu verletzen.

Thay Phap Nhat

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